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lexikon:ausfallende

Ausfallende

Die Ausfallenden (sprich: Ausfall-Enden) sind die Öffnungen für die Achsen der Laufräder an der Gabel oder dem Hinterbau. Dabei handelt es sich normalerweise um separate Teile, die bei der Herstellung mit Gabel oder Rahmen fest verbunden werden. Nur bei extrem billigen Teilen werden die Ausfallenden direkt aus dem flachgedrückten Rohren ausgestanzt. Wenn von "austauschbaren Ausfallenden" gesprochen wird, sind damit normalerweise austauschbare Schaltaugen gemeint.

Varianten

Bei Rahmen unterscheidet man zwischen verschiedenen Formen der Ausfallenden, je nach Anwendungszweck:

Horizontal, nach hinten: Eine waagrechte Öffnung nach hinten, die eine horizontale Verschiebung des Hinterrades ermöglicht. Solche Ausfallenden kommen normalerweise bei Fahrrädern ohne Gangschaltung oder Nabenschaltung zum Einsatz (wie z.B. "Hollandräder" oder viele Stadträder). Durch die Verschiebung des Hinterrades kann die Spannung der Kette eingestellt bzw. bei zunehmendem Verschleiss der Kette ggf. angepasst werden.

Zusätzlich findet man mitunter sogenannte "Kettenspanner" - kleine Ösen mit Gewindestange, die auf die Achsen gesteckt werden und mit einer Abdeckung am hinteren Ende des Ausfallendes abgestützt werden. Mit einer Mutter am hinteren Ende kann die (gelöste!) Hinterradachse im Ausfallende nach hinten gezogen werden. Gleichzeitig verhindert der Kettenspanner, dass das Hinterrad bei einem kräftigen Antritt nach vorne gezogen wird.

Horizontal, nach vorne: Da die nach hinten geöffnete Form beim Ausbau des Hinterrades recht umständlich ist (man muss die Kette vom Ritzel abnehmen oder komplett öffnen), findet man häufiger auch eine andere Variante - nach vorne geöffnet und schräg nach unten abfallend. Durch die schräge Lage ist die Gefahr, dass das Hinterrad beim Antritt nach vorne gezogen wird, etwas geringer und durch die Öffnung nach vorne ist der Ausbau des Hinterrades für Reparaturen wesentlich einfacher. Mitunter sind auch Schrauben zur Einstellung der exakten Position der Hinterradachse vorhanden, die von hinten in die Ausfallenden gedreht werden und mit einer Feder gesichert sind. Bei Rennrahmen ist auf der rechten Seite oft auch ein Schaltauge integriert.

Bei der Kombination von horizontalen Ausfallenden und Schnellspannern sollte man darauf achten, Schnellspanner von guter Qualität mit Stahleinsätzen zu verwenden. Die einfacheren Ausführungen mit Alukappen haben oft nach länger Benutzung oder häufigeren Radwechseln nicht mehr genug "Biss", um das Hinterrad zuverlässig an seiner Position zu halten.

Vertikal: Diese Ausführung ist für Fahrräder mit Kettenschaltungen gedacht, wo die horizontale Position des Hinterrades nicht angepasst werden muss. Die Achse wird an einer festen Position montiert. In der Regel ist auf der rechten Seite ein Schaltauge für die Aufnahme des Schaltwerks integriert.

OEM (Original Equipment Manufacturer): Als "OEM-Ausfallenden" werden Sonderausführungen bezeichnet, wie sie für Nabenschaltungen, z.B. die Rohloff Speedhub 500/14, gebaut werden. Sie sind horizontal verschiebbar, um die Kettenspannung einstellen zu können, erlauben aber einen schnellen Radwechsel, da sie vertikal nach unten geöffnet sind.

lexikon/ausfallende.txt · Zuletzt geändert: 2014-01-19 10:30 UTC von 127.0.0.1