Wenn eine Kettenschaltung, die im Neuzustand tadellos funktioniert hat, nach längerer Nutzung schwergängig oder "hakelig" wird, liegt dies oft an erhöhter Reibung im Schaltzug. Eine mögliche Lösung ist es, die Zughülle zu schmieren oder den Schaltzug komplett zu erneuern. Das hilft zwar meistens - aber nicht selten hält dieser Zustand nicht sehr lange an. Besonders Schaltzüge, die unter dem Tretlager und an der Kettenstrebe entlang geführt werden, reagieren mitunter sehr empfindlich, da das letzte Stück Zughülle am Schaltwerk oft einen Bogen von 180° ausführen muss. An dieser Stelle entsteht prinzipbedingt erhöhte Reibung. Kommen dann noch Verschmutzungen oder Abnutzung dazu, ist schnell der Punkt erreicht, an dem die Schaltung in eine Richtung nur noch "widerwillig" reagiert.
Eine Lösung, mit der ich gute Erfahrungen gemacht habe, ist eine Umlenkrolle am Schaltwerk. Sie reduziert die erforderliche Biegung der Zughülle und die Zughülle ist zudem kürzer. Dadurch wird die Reibung dauerhaft deutlich reduziert.
Die hier abgebildete Variante habe ich im April 2006 bei meinem Händler unter der Bezeichnung "Mounty De-Roller" für etwa 10 Euro bekommen. Es gibt aber ähnliche Modelle auch von anderen Herstellern (z.B. "Rolla Majig" von Avid, oder "WCW Easy Roller" vom Rose Versand). Die Konstruktion ist vollständig aus Aluminium, verwendet ein gedichtetes Rillenkugellager für die Umlenkrolle und hat an der Verbindung zum Schaltwerk ein Kugelgelenk mit grossem Durchlass für das Schaltseil, so dass die Beweglichkeit des Schaltwerks nicht wesentlich eingeschränkt wird.
Das Ergebnis des Umbaus war sehr positiv - trotz einer ziemlich verdreckten Seilführung am Tretlager und reichlich Staub auf der Kette und den Ritzeln funktioniert die Schaltung problemlos.