Auch wenn manche Leute umgangssprachlich als "Felge" ein komplettes Rad ansehen, sind übliche Fahrradfelgen nur ein Teil des Laufrads und werden unabhängig von der Nabe ausgewählt oder ersetzt (siehe dazu auch Felge umspeichen).
Entscheidend für die Auswahl der richtigen Felge ist der Durchmesser (besonders bei Felgenbremsen), die Breite (wovon die möglichen Breite der Bereifung abhängig ist) und die Anzahl der Speichen (üblich sind 32 oder 36 Speichen, aber je nach Felgendurchmesser und Einsatzzweck kommen auch Naben für 40 oder nur 28 oder 24 Speichen zum Einsatz). Die Angabe "26 Zoll" oder "28 Zoll" ist dabei leider nicht genau genug, da es unter diesen Bezeichnungen verschiedene Durchmesser gibt. Man sollte der immer die exakten Angaben entsprechend der ETRTO-Norm verwenden.
Für die Montage eines Draht- oder Faltreifens ist in jedem Fall ein Felgenband notwendig, mit dem die Speichenköpfe bzw. Bohrungen im Felgenbett abgedeckt werden. Andernfalls besteht immer die Gefahr, daß der Schlauch durch scharfe Kanten beschädigt wird oder in die Bohrungen gedrückt wird und im schlimmsten Fall ohne Vorwarnung während der Fahrt platzt.
Bei der Bauform unterscheidet man verschiedene Ausführungen:
Historische Felgen sind von der Form her im Prinzip nur einfache Metallringe mit Bohrungen für die Speichen und leicht hochgezogenen Rändern, damit der Reifen Halt findet. Ein aktueller Vertreter dieser Form sind "Westwood-Felgen", die man für Restaurationszwecke noch bei einigen Anbietern bekommt.
Für ein neues Fahrrad sollte man diesen Felgentyp nicht mehr verwenden. Sie sind nicht sehr stabil und nicht für hohe Reifendrücke über 3-4 Bar geeignet, da die Reifen keinen besonders guten Halt finden. In Verbindung mit Felgenbremsen ist auch die Bremswirkung sehr schlecht, besonders bei Nässe.
Für Draht- oder Faltreifen werden Felgen aus Aluminium mit speziell ausgeformten Rändern in "Hakenform" verwendet, d.h. die Flanke ist nach innen hin etwas dicker als der Rest. Der Vorteil gegenüber den historischen Ausführungen ist, dass der Reifen in Verbindung mit dem Drahtring, der in die Reifenwulst eingearbeitet ist, deutlich besser hält, womit auch ein höherer Luftdruck möglich ist und der Reifen auch bei seitlich einwirkenden Kräften nicht so leicht von der Felge rutscht.
Felgenbremsen entwickeln bei Alu durch die Oberflächenstruktur eine wesentlich höhere Bremswirkung. Auch sind durch die Herstellungsverfahren zahlreiche Variationen bei der Form möglich:
Kastenfelgen: Kastenfelgen sind die einfachste und günstigste Variante - sie sehen im Querschnitt wie ein "Kasten" aus. Durch die einfache Form sind diese Felgen zwar leicht und billig, dafür aber nicht sehr stabil.
Hohlkammerfelgen: Hohlkammerfelgen sehen äusserlich Kastenfelgen mitunter sehr ähnlich. Sie enthalten aber im Querschnitt eine zusätzliche Kammer, um die Stabilität zu erhöhen. Mitunter ist diese Kammer aus sehr deutlich ausgeformt, um die Aerodynamic zu verbessern - dann spricht man von "Tropfenfelgen".
Im Rennsport werden traditionell Schlauchreifen eingesetzt, die deutlich leichter sind, als die Kombination aus Reifen und Schlauch. Diese Reifenform benötigt Felgen mit einem glatten Felgenbett, auf die der Reifen aufgeklebt werden kann.
Wenn keine Felgenbremsen verwendet werden, dient die Flanke der Felge nicht als "Bremsfläche" und kann daher auch anders geformt werden - z.B. leicht schräg nach innen, um eine höhere Stabilität zu ermöglichen.