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technik:sitzposition

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technik:sitzposition [2007-08-29 16:51 UTC] 84.56.12.1technik:sitzposition [2014-01-19 10:31 UTC] (aktuell) – Externe Bearbeitung 127.0.0.1
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 Die "natürliche" Umgebung für Mountain-Bikes sind fahrtechnisch anspruchsvollere Gelände, die eine gute Kontrolle über das Fahrrad erfordern. Der Sattel ist eher tiefer eingestellt und die Lenker sind breit und gerade, manchmal völlig ohne jegliche Biegung ("Besenstiellenker"), um Lenkmanöver im Gelände zu erleichtern. Lenker-Hörnchen werden eingesetzt, um bei Bedarf an Anstiegen mehr Kraft auf die Pedale zu bekommen, während man sich am Lenker festhält. Die "natürliche" Umgebung für Mountain-Bikes sind fahrtechnisch anspruchsvollere Gelände, die eine gute Kontrolle über das Fahrrad erfordern. Der Sattel ist eher tiefer eingestellt und die Lenker sind breit und gerade, manchmal völlig ohne jegliche Biegung ("Besenstiellenker"), um Lenkmanöver im Gelände zu erleichtern. Lenker-Hörnchen werden eingesetzt, um bei Bedarf an Anstiegen mehr Kraft auf die Pedale zu bekommen, während man sich am Lenker festhält.
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 ==== Fahren im Alltag ==== ==== Fahren im Alltag ====
  
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 ===== Anatomie ===== ===== Anatomie =====
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 ==== Füße und Beine ==== ==== Füße und Beine ====
  
-Die erste Schnittstelle zwischen Mensch und Fahrrad sind die Füße. Der Ballen sollte über der Mittelachse des Pedals stehen. Die Füße sind leicht schrägso dass die Ferse höher ist als der Ballen.+Die erste Schnittstelle zwischen Mensch und Fahrrad sind die Füße. Der Ballen sollte über der Mittelachse des Pedals stehen. Die Füße sind parallel, die Ferse ist höher als der Ballen.
  
 Die Knie sollten im Verlauf einer Pedalumdrehung etwa über den Füßen bleiben. Im Verlauf einer Pedalumdrehung sollten sich die Knie auf und ab bewegen, nicht aber hin und her. Im Punkt der tiefsten Pedalstellung sollten die Beine gerade sein, aber nicht durchgestreckt. Die Knie sollten im Verlauf einer Pedalumdrehung etwa über den Füßen bleiben. Im Verlauf einer Pedalumdrehung sollten sich die Knie auf und ab bewegen, nicht aber hin und her. Im Punkt der tiefsten Pedalstellung sollten die Beine gerade sein, aber nicht durchgestreckt.
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 ==== Sitzfleisch ==== ==== Sitzfleisch ====
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 Der Sattel ist ein entscheidender Punkt, auf diesem sitzt der Radfahrer oft mit dem größten Teil seines Gewichts. Um einen schmerzfreien Sitz zu gewährleisten ist es wichtig, dass diese Verbindung passt. Der Mensch ist mit Sitzknochen ausgestattet, die in der Lage sind, das gesamte Körpergewicht zu tragen. Ein besonders weicher Sattel ist hier ebenso problematisch wie ein zu schmaler Sattel, dann wird das Körpergewicht nämlich vom weichen Gewebe zwischen den Sitzknochen getragen. Auf kurzen Strecken ist das irrelevant, auf langen Strecken führt das zu Taubheit und Druckstellen. Bei einem zu breiten Sattel scheuert man sich auf längeren Strecken die Schenkelinnenseiten auf. Der Sattel ist ein entscheidender Punkt, auf diesem sitzt der Radfahrer oft mit dem größten Teil seines Gewichts. Um einen schmerzfreien Sitz zu gewährleisten ist es wichtig, dass diese Verbindung passt. Der Mensch ist mit Sitzknochen ausgestattet, die in der Lage sind, das gesamte Körpergewicht zu tragen. Ein besonders weicher Sattel ist hier ebenso problematisch wie ein zu schmaler Sattel, dann wird das Körpergewicht nämlich vom weichen Gewebe zwischen den Sitzknochen getragen. Auf kurzen Strecken ist das irrelevant, auf langen Strecken führt das zu Taubheit und Druckstellen. Bei einem zu breiten Sattel scheuert man sich auf längeren Strecken die Schenkelinnenseiten auf.
  
-Auf der anderen Seite werden über den Sattel Vibrationen und Stöße übertragen, ein zu harter Sattel kann dadurch zu blauen Flecken im Bereich der Sitzknochen führen.+Auf der anderen Seite werden über den Sattel Vibrationen und Stöße übertragen, ein zu harter Sattel kann dadurch zu blauen Flecken im Bereich der Sitzknochen führen. Im letzten Jahrtausend gab es eine Erfindung, die genau dieses Problem beseitigt hat. Da wurden in den Sattel Federn eingebaut, die ein komfortables Fahren auch auf rauhen Straßen ermöglichten. Weil sie nicht "sportlich" genug erscheinen sind sie kaum noch zu finden. Dennoch sind sie durchaus eine Überlegung wert.
  
 ==== Oberkörper ==== ==== Oberkörper ====
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 Je nach Fahrstil kann der Sattel von dieser Grundstellung aus geringfügig tiefer (leichteres Anhalten an Ampeln im Stadtverkehr) oder höher gestellt werden (meist die angenehmere Variante für längere Fahrten). Die Grundeinstellung wird so lange verändert, bis die Höhe beim Fahren angenehm ist. Dabei sollte man in kleinen Schritten vorgehen - also immer nur 1-2\ cm pro Versuch und danach ausgiebig die neue Position ausprobieren. Je nach Fahrstil kann der Sattel von dieser Grundstellung aus geringfügig tiefer (leichteres Anhalten an Ampeln im Stadtverkehr) oder höher gestellt werden (meist die angenehmere Variante für längere Fahrten). Die Grundeinstellung wird so lange verändert, bis die Höhe beim Fahren angenehm ist. Dabei sollte man in kleinen Schritten vorgehen - also immer nur 1-2\ cm pro Versuch und danach ausgiebig die neue Position ausprobieren.
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 ==== Sattelneigung ==== ==== Sattelneigung ====
  
-Im Normalfall ist die Oberseite des Sattels parallel zum Boden. Manche Fahrer bevorzugen es, wenn die Spitze des Sattels nach unten zeigt (dann muss man Kraft mit den Beinen und Armen aufbringen, um sich im Sattel zu halten). Oft sieht man Sattel, die vorne nach oben zeigen. Dadurch rutscht man nicht so leicht nach vorne, aber es wird auch mehr Druck auf den Bereich vor den Sitzknoch ausgeübt, was auf längeren Strecken problematisch sein kann.+Im Normalfall ist die Oberseite des Sattels parallel zum Boden. Manche Leute bevorzugen es, wenn die Spitze des Sattels nach unten zeigt (dann muss man mehr Kraft mit Armen aufbringen, um sich im Sattel zu halten). Oft sieht man Sattel, die vorne nach oben zeigen. Dadurch rutscht man nicht so leicht nach vorne, aber es wird auch mehr Druck auf den Bereich vor den Sitzknochen ausgeübt, was auf längeren Strecken problematisch sein kann. Ein anderer, "rutschfesterer" Sattel ist oft die bessere Wahl.
  
 ==== Sattel vorwärts / rückwärts einstellen ==== ==== Sattel vorwärts / rückwärts einstellen ====
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 Solange man die ideale Position des Lenkers noch nicht endgültig gefunden hat, oder wenn ein Fahrrad durch mehrere Leute genutzt wird (z.B. bei Leihfahrrädern) kann ein "einstellbarer" Vorbau hilfreich sein. Solange man die ideale Position des Lenkers noch nicht endgültig gefunden hat, oder wenn ein Fahrrad durch mehrere Leute genutzt wird (z.B. bei Leihfahrrädern) kann ein "einstellbarer" Vorbau hilfreich sein.
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 ==== Anbauten - Hörnchen ==== ==== Anbauten - Hörnchen ====
  
 Bei den Hörnchen gilt, was für die Hände sonst auch gilt: möglichst keinen Knick im Handgelenk. Dazu sollten sie eher nach vorne als nach oben zeigen. Bei den Hörnchen gilt, was für die Hände sonst auch gilt: möglichst keinen Knick im Handgelenk. Dazu sollten sie eher nach vorne als nach oben zeigen.
-Die Hörnchen sind nicht dazu geeignet, um ein - von sich aus nicht passendes - Fahrrad anzupassen. Wenn die Hörnchen also komplett nach oben zeigen (oder gar nach hinten), um eine aufrechte Körperhaltung zu ermöglichen, ist der Lenker zu niedrig eingestellt oder zu weit vorne. Statt solcher ungeeigneter Notlösungen sollte man besser einen passenden Vorbau mit ausreichend langem Schaft oder eine Verlängerung für den Gabelschaft verwenden.+Die Hörnchen sind nicht dazu geeignet, um ein - von sich aus nicht passendes - Fahrrad anzupassen. Wenn die Hörnchen also komplett nach oben zeigen (oder gar nach hinten), um eine angenehme Körperhaltung zu ermöglichen, ist der Lenker zu niedrig eingestellt oder zu weit vorne. Statt solcher ungeeigneter Notlösungen sollte man besser einen passenden Vorbau mit ausreichend langem Schaft oder eine Verlängerung für den Gabelschaft verwenden. 
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 +==== Anbauten - Zeitfahraufsatz / "Triathlon-Aufsatz" ====
  
 +Es gibt Aufsätze für den Lenker, auf denen man die Unterarme legen kann, um die Arme dichter an den Oberkörper heranzuziehen. Das dient dazu, den Luftwiderstand für Zeitfahrten zu verringern. Die Benutzung dieser Aufsätze führt dazu, dass man das Fahrrad ausschließlich durch Gewichtsverlagerung mit dem Oberkörper steuert und nicht durch Bewegen des Lenkers. Daraus ergibt sich, dass diese Aufbauten nur bei zügiger Fahrt auf überschaubaren Strecken genutzt werden können. Schnelle Ausweichmanöver sind schwierig bis unmöglich. Im Alltags-Gebrauch beschränkt sich die Nutzung dieser Aufsätze also auf ruhige und übersichtliche Wege.
technik/sitzposition.1188406313.txt.gz · Zuletzt geändert: 2014-01-19 10:24 UTC (Externe Bearbeitung)